Das kleine 1×1
der nachhaltigen Rasenbearbeitung
Aerifizieren / Belüften
Die Mikroorganismen im Boden sowie die Gräserwurzeln benötigen Sauerstoff für den Stoffwechsel. Als Aerifizieren wird das Verfahren bezeichnet, bei dem Öffnungen geschaffen werden, um dem Wurzelbereich Sauerstoff zuzuführen. Dazu sind verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Werkzeugen geeignet. Das beginnt mit einem einfachen Schlitzgerät mit Schlitz- oder Lockerungsmessern. Einige Schlitzgeräte können auch mit Hohlmeisseln ausgestattet werden. Leistungsfähige Aerifizierer sind heute zapfwellenangetrieben und können mit Voll- oder Hohlmeisseln eingesetzt werden. Die übliche Arbeitstiefe entspricht dem Hauptwurzelhorizont, d.h. etwa 10 cm.
Aufnehmen
Vertikutieren mit aufnahme sowie Striegeln mit nachfolgendem Abräumen der Rasenflächen führt zu einem Abbau des Rasenfilzes, regt die Gräserbestockung an, reduziert die organische Masse, verbessert den Wasserhaushalt im Boden, führt zu einer Belüftung des oberen Wurzelhorizontes.
Bürsten
Bei Intensiver Nutzung des Kunstrasenfelds sind in stark frequentierten Bereichen Anhäufungen oder auch ein Herausspielen des Verfüllmaterials nicht zu vermeiden. Das Einstreumaterial wird durch Nutzung und Wind auf der Fläche transportiert. Mit einem Bürstensystem wird das Material wieder an die ursprüngliche Position gebracht. Eine Kombination der Bürstensysteme mit Striegel oder Magnetleisten erhöhen die Effizienz der Geräte. Dabei hat der vorlaufende Striegel oder die Dekompaktierbürste die Aufgabe die Kunstrasenfasern aufzustellen und verdichtetes Granulat zu lockern. Das Egalisieren ist aber in jedem Falle der 2. Schritt. Vor dem Egalisieren steht die Grobreinigung. D.h. insbesondere Laub und andere Verunreinigungen müssen von der Oberfläche entfernt werden um nicht in den Spielbelag eingearbeitet zu werden. Dabei hat der vorlaufende Striegel oder die Dekompaktierbürste die Aufgabe die Kunstrasenfasern aufzustellen und verdichtetes Granulat zu lockern. Das Egalisieren ist aber in jedem Falle der 2. Schritt. Vor dem Egalisieren steht die Grobreinigung. D.h. insbesondere Laub und andere Verunreinigungen müssen von der Oberfläche entfernt werden um nicht in den Spielbelag eingearbeitet zu werden.
Core Recyclen
Zum Aufnehmen und Recyceln von Erdkegeln
Für die Beseitigung der ausgestochenen Erdkegel und das Verfüllender Aerifizier-Löcher mit frischem Sand sind üblicherweise mehrere Arbeitsgänge notwendig. Der einzigartige CORE RECYCLER verrichtet diese Aufgaben in einem Arbeitsgang und reduziert so den Aerifizierungs-Aufwand und die entstehenden Kosten auf ein Minimum.
Da der CORE RECYCLER bis zu 80% Bodensubstrat recycelt, wird die Einsatzmenge teurer Top-Dressing-Materialien deutlich verringert. Das spart Geld und trägt darüber hinaus dem nachhaltigen Pflanzenschutz Rechnung, da die wertvollen Mikroorganismen im recycelten Rasentragschicht-Material erhalten bleiben. Diese helfen der Pflanze bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser, stärken das Immunsystem der Pflanze und lassen die bearbeiteten Flächen schneller heilen. Dadurch wird auch der Einsatz von Pflanzenschutzmittel reduziert und die bearbeiteten Flächen sind wieder schneller bespielbar.
In einer Wissenschaftlichen Studie des renommierten britischen Sportrasen Forschungsinstitut STRI wurden die Vorteile des CORE RECYCLER nachgewiesen.
Mähen
Rasen mähen, aber richtig
Rasen ist ein Stück Natur mit sehr unterschiedlichen Funktionen.
Allein schon bei der Unterscheidung nach Landschafts-, Zier- und Sport- und Gebrauchsrasen wird deutlich, welch unterschiedliche Aufgaben die Rasengräser übernehmen und welch unterschiedliche Anforderungen damit an die Pflege bestehen.
Landschaftsrasen dient überwiegend dem Erosionsschutz. Daher werden dort überwiegend tiefwurzelnde, trockenheitsresistente Gräser eingesetzt. Hinsichtlich des Rasenschnitts werden nur geringe Anforderungen gestellt. Die Schnittgutentsorgung erfolgt nur dort wo sie aufgrund der Umfeldbedingungen notwendig ist z.B. beim Straßenbegleitgrün. Neben Schlegelmähern werden hier auch auswerfende Sichelmähwerke eingesetzt.
Zierrasen hat überwiegend ästhetische Funktionen zu erfüllen. Gewünscht wird ein sattgrün aussehender dichter Rasen. Bei der Pflege von Zierrasenflächen ist die Mulch- oder Recyclingtechnologie möglich. Hintergrund dieser Technologie ist, dass das Schnittgut sehr fein zerkleinert wird und auf der Fläche verbleibt. Um ein optimales Ergebnis zu erhalten sollte die sogenannte 1/3 Regel unbedingt eingehalten werden. Diese Regel besagt, dass beim mulchen bzw. recyclen maximal 1/3 der Aufwuchshöhe abgeschnitten werden soll. Die Einhaltung dieser Regel ist notwendig, damit das Schnittgut in der verbleibenden Grasnarbe „versteckt“ werden kann und die Graspflanzen in ihrem Stoffwechsel nicht übermäßig geschädigt werden. Das fein zerkleinerte Schnittgut dient nach der Umwandlung durch Bodenorganismen der Nährstoffversorgung der Pflanzen. Für die Pflege von Zierrasenflächen sind Spindelmäher sowie auswerfende oder recycelnde Sichelmäher besonders geeignet.
Bei der Pflege von Sport- und Gebrauchsrasenflächen stehen die funktionalen Eigenschaften im Vordergrund. Die Rasenschnitthöhen bewegen sich in einem Bereich von 10 cm beispielsweise bei Pferderennbahnen bis unter 5mm auf Golfgrüns. Wichtig für die richtige Auswahl des Mähgerätes sind beim Sport- und Gebrauchsrasen der Bodenaufbau und die funktionalen Anforderungen an die Spielfläche. Bis 20mm Schnitthöhe werden ausschließlich Spindelmäher, darüber überwiegend Sichelmäher eingesetzt.
Auf Flächen mit starkem Bodenleben kann Schnittgut fein strukturiert verbleiben. Dieses wird schnell umgesetzt und dient der Nährstoffversorgung. Auf sehr sandhaltigen Flächen ist in aller Regel nur eine geringe Bodenaktivität vorhanden. Daher sollte das Schnittgut auf diesen Flächen nach dem Mähgang abgesaugt oder abgekehrt werden. Verbleibt das Schnittgut auf der Fläche, wird eine sogenannte „Filzschicht“ aufgebaut, die auf Wasser und Dünger wie ein Schwamm wirkt. In der Folge reduziert sich das Wurzelwachstum, die Schwerfestigkeit der Rasennarbe nimmt ab und das Spiel auf einer solchen Fläche wird zur Rutschpartie.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Sichelmäher für eine Vielzahl von Anwendungen in der Rasenpflege sehr gut eignen. Kombiniert mit einem Grasaufnahmesystem oder einem Mulch- bzw. Recycleeinsatz können entsprechend den Anforderungen optimale Ergebnisse erzielt werden. Nur wenige Hersteller bieten die Komplettlösungen für die funktionsgerechte professionelle Rasenpflege.
Nachsaat
Intensiv genutzte Rasenflächen unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Um diesem entgegenzuwirken sind neben anderen Maßnahmen auch Nachsaaten notwendig. Dabei wird Saatgut in unterschiedlichen Verfahren dem Boden zugeführt. Beim Breitsaat – Verfahren wird Saatgut breitflächig auf der Rasenfläche abgelegt und mit einem Striegel eingearbeitet. Alternativen bietet das Perforationssaat-Verfahren. Dabei wird mit geeigneten Werkzeugen (Hohlzinken, Vollzinken oder Schlitzmesser) der Boden perforiert und das Saatgut in die Öffnungen eingebürstet. Wichtig bei allen Formen der Nachsaat ist der Bodenschluss des Samens. D.h. das Samenkorn muss Bodenkontakt haben um nicht auszutrocknen und sich nach der Keimung im Boden zu verankern. Geeignete Produkte dazu sind die Wiedenmann Terra Seed als „Breitsaat“, oder alternativ die Terra Float / Terra Slit Baureihe mit Nachsaateinheit (als Perforationssaat).
Reinigen
Kunststoffrasensportplätze, – ein künstlicher Sportbelag in einer natürlichen Umgebung -, und unterliegt mit dem Beginn des Baus den Umwelteinflüssen. Dabei reicht „nur ab und an mal mit der Bürste drüber“ nicht aus, um den Platz in seinen gewünschten Spieleigenschaften zu erhalten.
Regelmäßige Reinigung und Pflege sind daher wesentliche Bestandteile der Werterhaltung. Grobe Verunreinigungen wie Laub, Zweige, Steinchen, Zigarettenstummel, Kronkorken u.Ä. müssen daher regelmäßig von der Oberfläche entfernt werden.
Insbesondere das Laub stellt bei der Pflege ein Problem dar, da es von den Egalisierbürsten regelrecht verarbeitet wird. Dabei wird das Laub zerkleinert und in den Platz eingebaut. Das verschlechtert die Spieleigenschaften grundlegend.
Geeignete Geräte dafür sind Kehrmaschinen mit Rüttelsieben, die eine Rückführung des Einstreumaterials gewährleisten. Größere Mengen Laub werden am besten abgeblasen und außerhalb der Kunstrasenfläche mit einer Rasenkehrmaschine oder einem Schnittgutaufnehmer eingesammelt und entsorgt.
Saugen
Herbstlaub
Im Wechsel der Jahreszeiten ist der Laubfall und damit die Notwendigkeit der Entsorgung eine immer wiederkehrende Aufgabe.
Geeignete Geräte dazu sind die Gras- und Laubsauger in Verbindung mit Front- oder Zwischenachsmähwerken. Hier kann neben der Laubaufnahme gleich noch der letzte Schnitt auf der Rasenfläche durchgeführt werden. Durch die Laubaufnahme über das Mähwerk wird das Laub vorzerkleinert, was die Schüttdichte im Behälter erhöht und die nachfolgende Kompostierung beschleunigt.
Alternativen sind die Rasenkehrmaschine sowie die Universal-Pflegegeräte. Bei letzteren ist im Gehäuse einer Rasenkehrmaschine ein Universalrotor installiert, auf dem Vertikutier- oder Schlegelmesser in Verbindung mit Windpaddeln montiert werden. Auch damit ist die Kombination aus Rasenschnitt und Laubaufnahme mit Vorzerkleinerung realisierbar.
Striegeln
Auf Rasenflächen finden wir neben den Rasenpflanzen auch abgestorbenes Pflanzenmaterial sowie Schnittgutreste. Dieses Material bildet, wenn es auf der Oberfläche verbleibt, den Rasenfilz. Eine schwammartige Schicht, die Wasser und Nährstoffe speichert und dadurch dazu führt, dass die Gräserwurzeln nicht mehr in die Tiefe wachsen. Probleme in Bezug auf die Belastbarkeit der Flächen sind die Folge.
Durch striegeln (herauskämmen) oder vertikutieren (vertikales schneiden) wird dieses abgestorbene Material aus der Grasnarbe herausgearbeitet und muss in einem weiteren Arbeitsgang abgesammelt werden. Die üblichen Arbeitstiefen liegen bei diesen Verfahren bei ca. 5mm.
Tiefenlüften
Rasenflächen werden durch Nutzung und Pflege beansprucht. Dabei kommt es zu Verdichtungen im Bereich der Wurzeln und des Baugrundes. Im Normalfall hat eine Rasentragschicht für Sportrasenflächen einen Anteil von 25% an Feinporen, die Wasser speichern können und einen Anteil von 25% an Grobporen, die für den Gasaustausch und Drainage verantwortlich sind. Insbesondere der Anteil der Grobporen nimmt durch die aus der Belastung resultierende Verdichtung rapide ab. Bei einem Sauerstoffanteil von unter 10% im Boden ist mit nachhaltigen Schädigungen der Bodenlebewesen und nachfolgend der Pflanzen zu rechnen. Um dem entgegenzuwirken werden Tiefenlockerungsgeräte eingesetzt. Tiefenlockerer arbeiten auf verschiedene Art und Weise. Die am weitesten verbreiteten Geräte arbeiten mit Vollmeisseln nach dem Prinzip einer Grabegabel. Die Zinken stechen in den Boden ein, werden im Boden verschwenkt und wieder herausgezogen. Die dabei im Bodenprofil entstehenden Hohlräume brechen Verdichtungen auf und verbessern die Wasserdurchlässigkeit. Die Arbeitstiefe dieser Geräte richtet sich nach der vorhandenen Bodenstruktur und den Verdichtungshorizonten. Bei aufgebauten Flächen wie z.B. modernen Sportplätzen wird bis ca. 20 cm Tiefe gearbeitet, bei gewachsenen Böden kann die notwendige Arbeitstiefe bis 35 cm betragen.