Wenn der Rasen unter Trockenheit leidet  –

Immer locker bleiben

Zu warm, zu trocken: Wenn der Rasen von grün auf braun umschlägt, sind Pflegemaßnahmen überfällig. Doch Vorsicht, viel hilft nicht viel.

Langanhaltende Trockenheit stellt für Rasengräser eine extreme Stresssituation dar. Kommt auf Sportflächen noch starker Spieldruck hinzu, sind die Pflanzen mit ihrer Leistungsfähigkeit schnell am Ende. Sie werden welk.

Dann heißt es gießen, um den Wasserhaushalt auszugleichen. Bevorzugt am Tagesrand, weil dann weniger Wasser verdunstet und der Boden länger feucht bleibt. Die Faustregel: die Grasnarbe eine Handbreit tief durchnässen. Dafür sind etwa 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter anzusetzen. Das Wässern aber nicht nach Plan organisieren, sondern nach Bedarf. Der Grund ist plausibel: Werden Pflanzen knapp gehalten, bilden sie tiefe Wurzeln, um Trockenperioden aus eigener Kraft zu überstehen. Bei Wasser im Überschuss sparen sie sich die Mühe.

Doch nicht immer gelingt die Versorgung, auf dass der Boden austrocknet. Dann heißt es locker bleiben. Also dafür sorgen, dass Beregnungswasser so effizient wie möglich genutzt und der horizontale Abfluss verhindert wird. Eine Anbaumaschine mit Stachelwalze ist das Mittel der Wahl. Der heimische Hersteller Wiedenmann hat dafür sein Kombigerät Terra Float zum Igeln, Aerifizieren und Nachsäen.

Greenkeeper raten zu nicht weniger als 500 Löcher pro Quadratmeter – die Terra Float schafft 1500, und das auch noch mit hydraulisch austariertem Gewichtstransfer. Bei Vollspoons sollte die Arbeitstiefe 2 cm betragen, obwohl technisch mehr möglich wäre. Das verringert die Oberflächenspannung des Bodens, belastet den Rasen jedoch nur moderat. Vom Aerifizieren mit gröberen Werkzeugen ist abzuraten, zumal dann die Verdunstungsrate des Wassers steigt. Man muss nicht flächig igeln: Auch punktuelles Nacharbeiten etwa auf den Kuppen modellierter Spielelemente oder in Kombination mit Top-Dress-Gaben ist selten verkehrt.

Flankierend sollte ein striktes Mähregime eingehalten werden. Durch den regelmäßigen Schnitt wird die Grasnarbe dichter und die Pflanzung widerstandsfähiger. Bei längeren Trockenperioden kann es sinnvoll sein, die Schnitthöhe etwas anzuheben: So beschatten sich die Gräser besser und für die Photosynthese steht mehr Blattmasse zur Verfügung. Gelegentliches Vertikutieren ist ebenfalls angezeigt, weil abgestorbene Pflanzenteile unnötig Wasser an der Oberfläche speichern. Kommt dann noch Dünger ins Spiel, bleibt auch der Nährstoffhaushalt im grünen Bereich. Wie zuvor gilt der Generalansatz, nicht zu viel des vermeintlich Guten einzusetzen: Lieber häufiger, dafür weniger düngen – dann sind auch die unschönen Wuchsschübe kein Thema mehr.

Den Hersteller Wiedenmann finden Ratsuchende übrigens auch als Aussteller auf der Messe GaLaBau im September in Nürnberg (Stand 9-428).

 

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